Mittwoch, 30. Mai 2012

kino.to: Interview mit den Hackern pin3apple & chomik

Im Kampf gegen die Verbreitung urheberrechtlich geschützten Materials hatten die Strafverfolger 2011 die Schließung des Download- und Streaming-Portals kino.to als schönen Erfolg gefeiert. Doch nun befindet sich die Adresse kino.to nicht mehr unter der Kontrolle der Fahnder, sondern wurde von Hackern stibitzt. Ich berichtete hier und hier darüber - und freue mich darüber, dass die beiden Hacker nun für ein Interview zur Verfügung standen:


Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Mit der Übernahme der kino.to-Domain haben Sie ja mächtig für Furore gesorgt und die Ermittlungsbehörden vorgeführt. Immerhin haben Sie sich "mal eben so" einer Website bemächtigt, die unter der Kontrolle der Ermittlungsbehörden stand. Was hat Sie dazu bewogen?

Gerne machen wir das Interview alleine schon weil es uns wichtig ist zu zeigen, dass es auch „Hacker“ auf der Welt gibt die nicht böse sind. Wir sind eigentlich durch einen kleinen Zufall auf die Kino.to Domain gekommen, welcher es war möchten wir nicht verraten. Da die Domain aber dann so vor uns lag wollten wir sie natürlich nicht jedermann überlassen.

Haben Sie keinen Gedanken daran verschwendet, die "erbeutete" Domain zu Geld zu machen? Immerhin ist gerade die Seite kino.to doch ein Projekt gewesen, welches Millionen abgeworfen hat.

Nein, unser Ziel war es nie damit Geld zu machen!

Sicher gab es viele Interessenten für die Domain. Gab es auch konkrete Angebote? Und falls ja, in welcher Form?

Wir haben viele Angebote bekommen für die Domain. Ich denke es waren ca. 10 mit den Inhalt das wir verkaufen sollen und gefühlte 1000 mit „Wollt Ihr nicht meine Werbung schalten?“.

Das Hijacking der Domain ist ja nach Ihrem eigenen Bekunden simpel - und somit theoretisch für jedermann durchführbar gewesen. Wer hat denn hier derart unverantwortlich geschlampt?

Hmm, das können wir natürlich nicht genau sagen. Aber wir gehen davon aus das die Administratoren der StA ein wenig unvorsichtig waren oder eher sich nicht wirklich darum gekümmert haben.
 
Haben GVU und Staatsanwaltschaft bereits Kontakt zu Ihnen aufgenommen?
 
Wir haben selbst schon, über Lars Sobiraj von Gulli.com (Danke nochmal!), Kontakt mit der GVU  aufgenommen. Leider hat sich Dresden noch nicht gemeldet, woran das liegt wissen wir selbst nicht.

Wie beurteilen Sie persönlich den Bust von kino.to und deren vermeintlichen Betreiber?

Kein Kommentar

Die Domainübernahme durch Sie ging durch alle Medien und erzeugte internationales Interesse. Gerade die Fairness, die eigentliche Meldung der Kriminalpolizei online zu lassen und diese lediglich zu ergänzen um auf die Sicherheitslücke aufmerksam zu machen hat Sympathie hervorgerufen. Zeitgleich tadeln manche den (anfangs) versteckten Besucherzähler und verweisen hier auf den Datenschutz. Was hat es damit auf sich?
 
Zum einen, man glaubt es kaum, waren wir zum Anfang der Übernahme etwas gestresst, Kino.to übernehmen UND dabei Bayern vs. Chelsea zu schauen ist halt doch zu viel... Daher haben wir uns zum Anfang auch keine Gedanken über den Statcounter gemacht sondern ihn einfach erst mal eingebaut. Auch aus dem Interesse heraus wie viele Menschen so am Tag auf die Website gehen. Es war erstaunlich selbst ohne Hack waren es ca. 10.000 Menschen. Später haben wir ihn natürlich öffentlich gesetzt.
 
pin3apple & chomik - Ihre Identitäten werden Sie sicherlich auch weiterhin zu schützen wissen. Dennoch die Frage: mit wem hat man es unter diesen Pseudonymen eigentlich zu tun? Beschreiben Sie doch mal, was Sie sonst so treiben, wenn Sie nicht gerade eine der bekanntesten Websites "übernehmen", um eine Sicherheitslücke aufzudecken ;-)
 
Also damals im Feriencamp haben... Ne im Ernst dazu wollen wir erst mal nicht zu erzählen. Ansonsten machen wir das übliche Arbeiten, Lernen, Essen, Schlafen, PC-Spielen etc.
 
Möchten Sie uns sonst noch etwas mitteilen?
 
Für Tägliche Updates folgt uns auf Twitter! @pin3apple_pwns

Vielen Dank für das Interview - und weiterhin viel Erfolg!

Sonntag, 27. Mai 2012

kino.to: This page is currently under a DDoS attack **UPDATE**

Beim Aufruf der Seite kino.to tut sich erneut Spannendes. Anstatt der Hinweisseite der Kriminalpolizei mit nachträglicher Veränderung durch zwei Hacker (ich berichtete hier darüber) erscheint nun eine vollkommen neue Seite auf der mitgeteilt wird, dass die Seite derzeit unter einer DDoS-Attacke stehen würde.

Screenshot


Interessant: nun wird auch gleich noch schick ein Werbebanner dargestellt, der zu der Seite Cinipac.com führt. Hier stellt sich das "Unternehmen" wie folgt dar (Auszug):

"Unser, seit 2008 in der Republik of Panama registriertes, Unternehmen bietet verschiedene Offshore Dienstleistungen an. Dazu gehören shared Webspace, Domains, Virtuelle Private Server, dedicated Server und VPN Dienstleistungen."

Screenshot
 In diesem Zusammenhang ist ein Blick auf den Server recht interessant. Insbesondere natürlich die 81 weiteren Domains, die den gleichen Nameserver benutzen:

Quelle: robtex
Ein älteres, aber lesenswertes Interview mit dem Firmengründer von Cinipac, Sebastian Kessler, gibt es hier.

Mal schauen, was sich in den nächsten Tagen hier noch zu tun wird - und wie Behörden und GVU darauf reagieren werden. Ich hole schon mal die Chips ;-)

Update 28.05., 00.28: pin3apple hat sowohl hier als Kommentator, als auch auf kino.to den Grund mitgeteilt, warum die kino.to-Seite verändert wurde, wie im Beitrag von mir dargestellt. Auch erreichte mich soeben eine Mail von pin3apple mit der Bitte um Überarbeitung meines Artikels, denn die Website von kino.to sei NICHT erneut gehackt worden. Dieser Bitte komme ich selbstverständlich gerne nach - auch, wenn ich mit keiner Silbe von einem erneuten Hack geschrieben, sondern lediglich auf die Veränderung hingewiesen habe.

Dienstag, 22. Mai 2012

In eigener Sache: Anonymous bitte nochmal melden!

Vor einigen Tagen erhielt ich einen Kommentar in diesem Blog, in dem mich der Verfasser bat, diesen Kommentar nicht freizuschalten.

Er enthielt interessante Informationen, die ich derzeit verifziere. Da ich die eine oder andere Rückfrage inhaltlicher Natur habe würde ich mich freuen, wenn sich der "Anonymous" noch einmal melden und mir eine Mailadresse (gerne auch anonymer Natur) mitteilen würde, damit ich mit ihm in Kontakt treten kann.

Die Anonymität wird selbstverständlich auch weiterhin zugesichert.

2. Prozesstag in Sachen kino.to: Vermeintlicher Gründer und Chef schweigt zu Vorwürfen

Wie die Leipziger Volkszeitung heute berichtet schwieg der vermeintliche Gründer und Chef von kino.to auch heute am zweiten Verhandlungstag vor Gericht. Lediglich zu seinem persönlichen Werdegang äusserte er sich. Seine Äusserungen zu den konkreten Vorwürfen werden nun für den nächsten Prozesstag am 06. Juni 2012 erwartet.

Den Bericht der Leipziger Volkszeitung gibt es hier.

Montag, 21. Mai 2012

Osnabrück: Neue Forderungsschreiben eines bekannten Rechtsanwaltes beschäftigen die Polizei

Aus der aktuellen Pressemitteilung der Polizei Osnabrück:

Bildquelle: Polizei Osnabrück
Der polizeibekannte Rechtsanwalt Nikolai Fedor ZUTZ versandte unter einem neuen Kanzleinamen weitere Forderungsschreiben an zahlreiche Internetnutzer. Unter dem Namen Kanzlei KFZ - Kanzlei für Forderungsmanagement - mit Sitz in Darmstadt, agiert nach bisherigen polizeilichen Ermittlungsergebnissen eine Nachfolgerin der ANINOS - Anwaltinkasso Osnabrück. Geschäftsführer ist hier der Rechtsanwalt Nikolai Fedor ZUTZ, der im August 2011 die Nachfolge des Rechtsanwaltes Olaf TANK angetrat. Mit dem per Post zugestellten Anschreiben über einen Betrag von 141,00 Euro, sollen die entstandenen Forderungen zu einer Aboleistung über die Downloadportale beglichen werden. Diese Forderungen wurden zuvor erfolglos per Email angemahnt und stammen zumeist aus einem Internetabodownloadvertrag aus den Jahren 2009 und 2010. Als zugrunde liegende Internetseiten sind der Polizei bislang die Domains der Tropmi Payment GmbH, der Antassia GmbH und der Content Services Limited, mit den jeweiligen Präsenzen www.top-of-software.de, www.software-und-tools.de, www.softwaresammler.de und www.opendownload.de bekannt. Es liegen bei der Polizei und Staatsanwaltschaft Osnabrück bislang zahlreiche Ermittlungsverfahren vor. Für die aktuellen Forderungsschreiben der neuen Kanzlei "KFZ" mit Sitz in Darmstadt, dürften jedoch die Ermittler in Hessen zuständig sein. 
 Quelle: Pressemappe Polizei Osnabrück

Sonntag, 20. Mai 2012

kino.to-Website von Hackern übernommen

Zwei anonyme Datenschützer haben offensichtlich die Website von kino.to übernommen und teilen auf der Startseite von kino.to, auf der die bekannte Meldung der Kriminalpolizei steht, unter dem Link "BITTE LESEN" wie folgt mit:
pin3apple & chomik

Liebe Staatsanwaltschaft, liebe GVU!

Wir haben einen gravierenden Fehler in der Administration der Domain Kino.to entdeckt, der es theoretisch jedem ermöglicht hat, die Domain zu übernehmen. Wir haben deshalb aus Sicherheitsgründen die Domain selbst übernommen und leiten sie
nun wie gewohnt auf die Meldung der Kriminalpolizei. Wir verfolgen hierbei keinerlei böse Absichten, sondern wollen lediglich sicherstellen, dass die Domain auf dem Weg nicht von anderen z.B. zu Werbezwecken misbraucht werden kann.
Wir sind sehr gerne bereit, die Domain zurückzugeben, würden jedoch vorher gerne mit der Administration in Kontakt treten, um die Sicherheitslücke zu beheben. Um einen Hack hat es sich strenggenommen nicht mal gehandelt, da kein Eindringen
in fremde Systeme oder die Umgehung von Sicherheitsmechanismen nötig war. Einzelheiten werden dann privat (am besten via email) besprochen.
Wir hoffen und bitten Sie darum, unsere freundliche Geste nicht mit einem Strafverfahren o.Ä. zu erwidern, da wir die Domain lediglich vor weiteren Hacker-Angriffen schützen wollen. Wir bitten die zuständige Administration, via email mit uns in Kontakt zu treten.

Mit freundlichen Grüßen,

pin3apple & Chomik

Quelle: kino.to

Zeugenaufruf: Wer hat Erfahrungen mit der Firma "Letun” oder “Letun GmbH” oder “Letun GmbH & Co KG”?

Mehrere Quellen im Internet berichten über Werbeanrufe im Namen einer Firma “Letun” aus Duisburg für eine so genannte Werbesperrliste, in die sich Personen für ein einmaliges Entgelt eintragen lassen können. So soll angeblich unerbetene Telefonwerbung unterbunden werden. In mehreren hier bekannt gewordenen Fällen wurden Personen im Namen dieses Unternehmens angerufen und Leistungen für die künftige Vermeidung von Telefonwerbung angeboten.

Wer kann sachdienliche Angaben machen zu folgenden Fragen:
  • Wer ist bzw. war in letzter Zeit Empfänger von Werbeanrufen für Werbeschutzleistungen im Namen einer Firma “Letun” oder “Letun GmbH” oder “Letun GmbH & Co KG” aus Duisburg und/oder von Personen, die unter ähnlich klingenden Geschäftsbezeichnungen handeln?
  • Welche konkreten Leistungsversprechen wurden im Zusammenhang mit der Bewerbung von Werbeschutzleistungen getätigt?
  • Wurde Angerufenen gegenüber insbesondere auch das Versprechen abgegeben, dass nicht nur ein bloßer Sperrlisteneintrag erfolgen soll, sondern dass bei Verstößen auch Rechtsdurchsetzung, insbesondere über Anwälte erfolgen soll?
  • Wie wurde die Funktionsweise dieser Leistungen genau beschrieben?
  • Von wo aus und über welche Telefonanschlüsse wurden die Telefonanrufe abgehend geführt?
  • Wer war als (ggf. ehemaliger) Mitarbeiter oder Beauftragter der genannten Firma mit Werbemaßnahmen beauftragt?”
Zeugenmeldungen werden erbeten unter: zeuge@kanzlei-richter.com

Samstag, 19. Mai 2012

TAZ-Artikel zu kino.to: "Ein Wiener Geschäftsmann mit Bubi-Face..."

Johannes Gernert von der TAZ hat heute einen lesenswerten Artikel zum Thema kino.to veröffentlicht. Auszusgweise heißt es dort unter anderem:
"Ein Wiener Geschäftsmann mit Bubi-Face meldet sich bei Dirk B. und verspricht, er könne deutlich mehr Werbegeld einstreichen, wenn sie kooperierten. Dirk B. macht mit. Die Besucherzahlen steigen, die Werbeeinahmen auch. B. kauft ein Haus in Leipzig, die Familie zieht nach Mallorca, er bestellt den Mercedes SL AMG, schwarz, mit dem er nachts über die Inselstraßen bläst. Er arbeitet meist vom frühen Abend bis in den frühen Morgen. Cola, Red Bull, Kaffee. Tagsüber schläft er."
Der Artikel an sich verdient bereits das Prädikat "lesenswert". Der Hinweis auf den kleinen Prinzen Valentin Fritzmann lässt mich erneut die Frage stellen, warum Fritzmann bis heute noch nicht verhaftet wurde.

Quelle & vollständiger Artikel: TAZ

Freitag, 18. Mai 2012

FS Web Services: Löschungsankündigung

Über das Firmensterben der Unternehmungen des Netzwerkes rund um Fritzmann / Babenhauserheide und Müller/Xxxxx habe ich unter anderem in Bezug auf die FS Web Services hier berichtet. Aktuell findet sich im Unternehmensregister eine gerichtliche Löschungsankündigung:


Quelle: Unternehmensregister.de

Samstag, 12. Mai 2012

IPA GmbH & Thorsten Trejtnar stellen Antrag auf Einstweilige Verfügung (11 O 113/12)

Nun will es der ehemalige Verbraucherschützer Thorsten Trejtnar aber wissen: unter dem Aktenzeichen 11 O 113/12 erreichte mich heute ein dicker Umschlag des Landgerichts Stuttgart. Inhalt: ein Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen mich. Antragsteller sind zu 1. die ipa internationale Presseagentur (im Schriftsatz ohne Zusatz der Rechtsform "GmbH") sowie zu 2. Herr Thorsten Trejtnar - beide unter gleicher Anschrift.

Auszug aus dem Antrag:

Namens und in Vollmacht der Antragstellen beantragen wir - der äußersten Dringlichkeit des Falles halber ohne mündliche Verhandlung und durch den Kammervorsitzenden alleine - im Wege der einstweiligen Verfügung folgendes anzuordnen:
1. Der Antragsgegner hat es bei Vermeidung von Ordnungsgeld bis zu € 250.000,00, ersatzweise Ordnungshaft oder Ordnungshaft bis zu 6 Monaten zu unterlassen, wörtlich oder sinngemäß die Behauptung aufzustellen und oder zu verbreiten, dass die ipa internationale Presseagentur GmbH bzw. Herr Thorsten Trejtnar "Erfüllungsgehilfe der ABO-Fallenbetreiber" seien bzw. in entsprechende Geschäfte verstrickt seien.

2. Der Antragsgegner hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.
Die örtliche Zuständigkeit des LG Stuttgart ergäbe sich aus §32 ZPO und die Dringlichkeit ergäbe sich aus der Natur der Sache.

Beigefügt ist eine Eidesstattliche Versicherung des Thorsten Trejtnar, in welcher er in Kenntnis der Bedeutung der Strafbarkeit einer vorsätzlichen oder fahrlässig falsch abgegebenen eidesstattlichen Versicherung erklärt:
1. Weder ich noch die ipa internationale Presseagentur GmbH stehen in irgendwelchen geschäftlichen Beziehungen zu Anbietern betrügerischer Abofallen im Internet.

2. Weder ich noch die ipa internationale Presseagentur GmbH haben irgendwelche Anbieter betrügerischer Abofallen im Internet als "Erfüllungsgehilfen" unterstützt.
Dumm gelaufen für Herrn Trejtnar, denn das Landgericht Stuttgart heftete als erste Seite des Schriftsatzes gleich eine Verfügung bei. Dort heißt es u.a. wie folgt:
"Eine Zuständigkeit des Landgerichts Stuttgart besteht unter keinen rechtlichen Gesichtspunkten. Insbesondere ergibt sich eine solche nicht aus §32 ZPO, da der erforderliche, hinreichende Bezug der Streitigkeit zum Gerichtsbezirk des Landgerichts Stuttgart nicht gegeben ist[...]"
Nix da mit dem "Fliegenden Gerichtsstand" und dem Verursachen unnötiger Kosten. Ebenfalls nix da mit "mal eben so durchwinken" aufgrund vermeintlicher äußerster Dringlichkeit (Wie sollte diese auch zu begründen sein? Über Thorsten Trejtnar schreibe ich seit 2009 hier im Blog!). Vielmehr gibt mir das Landgericht Stuttgart nun 4 Tage Zeit, auf den Antrag der Antragsteller auf Verweisung des Verfügungsverfahrens an das gemäß §§12, 12 ZPO örtlich zuständige Landgericht Bielefeld zu reagieren.

Ich werde gewappnet sein...

Mittwoch, 9. Mai 2012

Verkaufsverhandlungen knapp gescheitert :-(

Verkaufsverhandlungen abgebrochen :-(
Da steht die berühmte Domain "mega-downloads.net" zum Verkauf, und keiner will sie? Das geht mal gar nicht. Also bei Sedo angemeldet und das niedrigstmögliche Gebot abgeben. Die Antwort folgte auf dem Fuße. Um einen Euro erhöht und im Begründungstext auf diesen Blog verwiesen. Tja - und dann bekam ich doch die folgende, ernüchterne Antwort, die mich wirklich traurig macht: 
"Wir möchten uns bei Ihnen bedanken, dass Sie unseren Marktplatz für die Verhandlung zum Kauf der Domain mega-downloads.net nutzen. Leider hat der Anbieter die Verhandlung für die Domain mega-downloads.net abgebrochen und den Gebotsverlauf dadurch beendet."
 Sowas aber auch. Naja, man kann nicht alles haben ;-) 

"Herr Pohl und Herr Neubauer - bitte an Kasse 1!"

Wie oft hört man das beim Einkaufen in irgend einem Supermarkt. Da wir uns hier mitnichten in einem Supermarkt befinden muss ich vermutlich erst erklären, was es mit diesem Header auf sich hat:

Meinen Informationen zufolge gelten Herr Pohl und Herr Neubauer von der InQnet GmbH seit mindestens 2009 quasi als Handlungsreisende für die InQnet GmbH und somit für den kleinen Prinzen, Valentin Fritzmann. Sie sollen Mitarbeiter aus dem Netzwerk eingearbeitet und auch Vertragsverhandlungen im Sinne von Fritzmann geführt haben. Zu Zeiten von mega-downloads.net und firstload.de waren sie auch in Vlotho vor Ort und wiesen Mitarbeiter in ihre Tätigkeiten ein.

Mich würde interessieren, ob die Herren Pohl und Neubauer auch heute noch für Fritzmann durch die Gegend jetten oder ob sie beizeiten ausgestiegen sind. Hinweisen Dritter stehe ich ebenso aufgeschlossen gegenüber wie einer direkten Kontaktaufnahme der Handelsreisenden an sich.

1. Prozesstag gegen vermeintlichen Betreiber von kino.to

Laut dapd-Meldung, veröffentlicht von Welt, heißt es heute auszugsweise wie folgt:
"Die Werbung auf den Seiten von "kino.to" war von einem Wiener Unternehmer organisiert worden. Er soll monatlich Werbeeinnahmen in Höhe von rund 150.000 Euro an die kino.to-Betreiber überwiesen haben."
Keine weiteren Fragen, Euer Ehren! Oder? Doch. Ein paar Fragen hätte ich da noch. Denn in der gleichen dapd-Meldung steht auch:
"Der gelernte Bodenleger hatte das Portal laut Anklage 2008 gegründet und professionell betrieben."
Die Gretchenfrage lautet also: WER ist eigentlich der faktische Betreiber von kino.to gewesen, wenn man sich die gerichtsbekannten Aussagen der bis heute rechtskräftig Verurteilten in dieser Kausa mal anschaut? Wäre kino.to ohne die Finanzspritzen des "Business-Angels" Valentin Fritzmann überhaupt möglich gewesen?

Dienstag, 8. Mai 2012

Ermittlungen in Dresden zur GZ Finanzcenter GmbH

Ein langjähriger Leser dieses Blogs hat sich heute auf den Weg zur Antonstr. 18 in Dresden gemacht. Hier sitzt ja ausweislich des Impressum die Firma GZ Finanzcenter GmbH (vormals: Estesa GmbH), welche als "Technischer Ansprechpartner Service" für Novaflat fungiert.

Der Leser schreibt mir wie folgt: "Fürchterlich windig war es in Dresden heute. So windig gar, als dass doch glatt ein weißes, unbeschriftetes Überkleb-Schildchen vom Wind davongetragen wurde." Zum Vorschein kam dann Folgendes:

Nach dem Windstoss wird "Estesa GmbH" sichtbar          



Merkwürdig, dass auf den Klingelschildern (das Bild zeigt nur einen Auszug) keine GZ Finanzcenter GmbH zu finden ist. Ob in den letzten Tagen bereits Sturmwinde über die Antonstraße hinwegfegten und weitere Überkleb-Schildchen davonriss kann lediglich vermutet werden.

Antonstr. 18, Haupteingang
Tja, das ist nun der Eingangsbereich der Estesa GZ Finanzcenter GmbH. Ein nettes Viertel am Neustädter Bahnhof in unmittelbarer Nachbarschaft zu diversen Spielotheken, Sex- und Piercing Salons.

Sonntag, 6. Mai 2012

kino.to: Gründer und Chef von kino.to ab Dienstag vor Gericht

SZ-Online berichtet heute wie folgt:
"Fünf Urteile sind im Fall des illegalen Filmportals Kino.to bereits gesprochen worden, von Dienstag an steht nun auch der Gründer und Chef der Streamingseite vor Gericht. Die sächsische Generalstaatsanwaltschaft wirft dem 39-jährigen Leipziger die massenhafte Verletzung des Urheberrechts vor. Er soll am meisten von Kino.to profitiert und über Werbe-Anzeigen Millionen kassiert haben. Für den Prozess vor dem Landgericht Leipzig sind vier Verhandlungstage anberaumt worden. "

Quelle: SZ-Online 
Es darf wohl davon ausgegangen werden, dass auch der 39-jährige Leipziger umfassend auspacken und Valentin Fritzmann schwer belasten wird.

Novaflat.com reagiert: "Spekulation, Vermutung und Populismus"

Auf den Artikel zum Thema Novaflat erfolgte bereits gestern eine nette Kontaktaufnahme per Mail seitens der Novaflat Emedia IBC. Man teilte mir mit, dass es sich bei den dargestellten Fakten um "Spekulation, Vermutung und Populismus" handeln würde. Weiterhin legt Novatflat Wert auf die folgende Feststellung:
Wir distanzieren uns in jeglicher Form, irgend etwas mit den aufgefuehrten Firmen oder Geschaeftsmodellen zu tun zu haben bzw gehabt zu haben! Weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart. Nehmen Sie dies zur Kenntnis.
Auf die konkrete Frage, bei welchen Äusserungen genau es sich denn um eine fehlerhafte Berichterstattung handeln würde wurde mir leider inhaltlich nicht geantwortet. Ich lasse das mal unkommentiert...

Samstag, 5. Mai 2012

Neue Abofalle: scarica-software.net (Hinweis eines anonymen Kommentators)

Die Ereignisse überschlagen sich: gerade erst ging die Recherche zur Novaflat ein, schon erreicht mich der nächste Hinweis im Kausalzusammenhang; diesmal per Mail. Im gleichen IP-Pool von Novaflat befindet sich eine weitere brandaktuelle Abofalle, die meines Erachtens als Nachfolger von italia-programmi.net gehandelt werden dürfte. Ein Blick ins Impressum:


Indirizzo postale:
MPLOADS LTD
Beau Vallon 4/3
Victoria
Repubblica delle Seychelles
E-Mail:support@scarica-software.netServizio telefonico: +3904711888306

Servizi Internet:
MPLOADS LTD
Beau Vallon 4/3
Victoria
Repubblica delle Seychelles
Registro di commercio: No. 079143, Seychelles Company Book
Quelle: scaria-software.net

Irgendwie kommt mir da ein interessanter Artikel von Abzocknews in den Sinn. Und, so ganz am Rande mal bemerkt: die Reaktionszeiten werden immer kürzer. Gut so!

Freitag, 4. Mai 2012

Neue Abofalle: Novaflat (Recherche eines anonymen Kommentators)

Folgender Hinweis eines anonymen Kommentators zum Thema InQnet GmbH verdient es, in Form eines Artikels präsentiert zu werden:

Die deutsche Estesa GmbH wurde anscheinend umbenannt und bewirbt derzeit auf Movie2k.to die neue Abofalle Novaflat.com (IP 91.184.63.61), welche Firstload.com sehr ähnlich sieht.

"Impressum /Disclaimer
Novaflat® ist ein Usenet-Index-Service der:

EMEDIA IBC, Rue de la Perle, Providence Mahe, Seychelles

Technischer Ansprechpartner SERVICE novaflat care center

GZ Finanzcenter GmbH,

Antonstr. 18,

01097 Dresden,

Deutschland "

Quelle:
h**p://www.novaflat.com/s/imprint/

"24.02.2012
GZ Finanzcenter GmbH, Dresden, Antonstr. 18, 01097 Dresden
Die Gesellschafterversammlung vom 07.02.2012 hat die Änderung des Gesellschaftsvertrages in den §§ 1 (Firma, bisher ESTESA GmbH und Sitz, bisher Buxtehude, Amtsgericht Tostedt HRB 202275) sowie 2 (Gegenstand des Unternehmens) beschlossen."

Quelle:
http://www.handelsregisterbekanntmachungen.de/skripte/hrb.php?rb_id=127057&land_abk=sn

Klickt man bei Movie2k.to (deutsche Spracheinstellung) auf "Film herunterladen!", so gelangt man in die Abofalle:
Landingpage zu Novaflat.com
Anmeldeseite 1/2 zu Novaflat.com
Anmeldeseite 2/2 zu Novaflat.com

Siehe auch:
http://who.is/domain_archive-com/novaflat.com/
Es darf ja ruhig mal gesagt werden: die Art und Weise des Anonymous gefällt mir ausserordentlich, da Fakten präsentiert und durch Quellenangaben verifiziert werden können. Kurz, prägnant, inhaltlich wertvoll. Das sowas viel Zeit und Aufwand erfordert steht ausser Frage. Dankeschön.

Interessant ist übrigens der Whois-Eintrag der Novaflat.com-Seite:

owner-name: Nikos Michaelides
owner-company: EMEDIA IBC
owner-address: Rue de la Perle
owner-city: Mahe
owner-state: SC
owner-country: SC
owner-postcode: 0000
owner-telephone: +248.491622824103

Über den Nikos Michaelides gibts hier Interessantes. Willkommen bei den Branchenbüchlern...

Donnerstag, 3. Mai 2012

Die Reise nach Jerusalem endet für die InQnet GmbH in der Dresdnerstraße

Adrian Fuchs (Abzocknews.de) berichtet aktuell darüber, dass die InQnet GmbH des "kleinen Prinzen" Valentin Fritzmann umgezogen ist:
  
"Wie uns ein Blick in das Impressum von inqnet.at der Inqnet GmbH des Valentin Frizmann (Mega-Downloads.net, Gulli.com, Firstload und vermeintlicher Finanzier von Kino.to) zeigt, ist man nun offenbar aus dem Galaxy Tower, Praterstraße 31 in 1200 Wien in das Big Biz B, Dresdnerstraße 89 / 8 in 1200 Wien gezogen."

Quelle: Abzocknews.de

Vielleicht ist diese Anschrift ja "medienfreundlicher" zu erreichen als der feine Galaxy-Tower, in dem die InQnet GmbH zuvor residierte. Wie ich so höre scheint derzeit ein erhöhtes Interesse verschiedener Medienvertreter vorzuherrschen, den "kleinen Prinzen" samt Papa für einen O-Ton zu bekommen. Wie auch immer: der Beitrag von Adrian Fuchs ist, as usual, lesenswert!